Über uns
Die offizielle Geschichte der werkkraft beginnt 2015 und doch eigentlich viel früher. Dass es die werkkraft in ihrer heutigen Form geben kann, wurde entscheidend von der früheren Entwicklung der Energieinfrastruktur des Pfanni-Areals beeinflusst.

Historie - Energieerzeugung im Werksviertel
2015 wurde die werkkraft GmbH (wkg) durch die Firma OTEC GmbH & Co. KG und Bayernwerk Natur GmbH gegründet. Grundlage für die Gründung der werkkraft war die bereits bestehende bauliche Infrastruktur, die in den Jahrzehnten zuvor von der Firma Pfanni geschaffen worden war. Denn tatsächlich hat die dezentrale Energieerzeugung im Münchner Werksviertel eine viel längere Geschichte.
Bereits 1954 errichtete Pfanni ein Kraftwerk auf Basis von Kohle zur Erzeugung von Heiz- und Prozessdampf für die eigene Produktion. 1956 wurde erstmals auch Strom mithilfe eines 600 kW Turbogenerators erzeugt; im Jahre 1970 wurde die Erzeugung von Strom und Dampf um ein zweites Kraftwerk erweitert und dabei vom Energieträger Kohle auf Gas umgestellt. Mit dem Bau der ersten industriellen Biogasanlage in Europa bewies Pfanni einmal mehr Pioniergeist in Sachen Nachhaltigkeit.
Noch heute profitiert die werkkraft von der damaligen Infrastruktur. Mit der Energiezentrale und dem Energiekanal, der das gesamte Viertel unterirdisch in Ost-West-Richtung durchzieht, wurde bereits damals die Grundlage für eine sehr effiziente Erzeugung sowie Verteilung von Energie geschaffen. Früher diente der Energiekanal der Verteilung des erzeugten Prozess- und Heizdampfes sowie von elektrischer und thermischer Energie, welche in die Produktionshallen, Silos und sonstigen Gebäude verteilt wurde. Sowohl Energiezentrale als auch der Energiekanal wurden von der werkkraft vollständig entkernt und grunderneuert. Außerdem wurden eigene neue Leitungen verlegt, um die Basis für eine integrierte und klimafreundliche Energielösung für das gesamte Werksviertel zu schaffen.
Unsere Energie-Infrastruktur im Werksviertel
Heute gehören die folgenden Elemente zu unserer Energieinfrastruktur:
- Stromnetz (Nieder- und Mittelspannungsebene)
- Nahwärme- und Nahkältenetz
- Energieerzeugungsanlagen (Strom, Wärme, Kälte)
- Batteriespeicher
- Wärme-Pufferspeicher
1956
Das alte Kesselhaus auf dem Pfanni-Gelände ist bereits 1956, also acht Jahre nach Werkeröffnung, zu klein. Um die für die Knödelproduktion notwendigen Dampfmengen erzeugen zu können, muss ein sehr viel größeres Kesselhaus errichtet werden. Auf dem Foto ist das alte Kesselhaus kurz vor dem Abbruch im Jahr 1956 zu sehen.
1956
Die Stromerzeugung erfolgt mittels zwei Turbinen mit jeweils 600 KW Leistung sowie Generatoren von AEG. Am 2.11.1956 produziert Pfanni erstmals eigenen Strom. In der der Firmenchronik heißt es über die erste neue Anlage: „…jedoch ist sie noch recht eigenwillig und geht zu unserem Missfallen gar nicht gut…“ Am 17.12.1956 wird eine zweite Eigenkraftanlage in Betrieb genommen. Diesmal notieren die Chronisten: „…die Inbetriebnahme verläuft leichter als die der ersten, die allerdings jetzt auch mehr Anstand hat…“
1956
Bereits 1956 gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Pfanni und der Stadt München in Sachen Energieerzeugung. Über die Schalttafel für die Eigenkraftanlagen, den Stadtstrom und die Abgänge in die Fabrik konnte geregelt werden, dass die zeitweise stattfindende Überproduktion an Strom von Pfanni in das Stromnetz der SWM eingespeist wird.
60er Jahre
Diese Luftaufnahme zeigt die Dimension des neuen Kesselhauses in Bezug zum restlichen Werk in München. Schaut man das Bild genau an, erkennt man die vielen Pfanni-Käfer, LKWs und Busse, die allesamt im Firmendesign gestaltet sind, und anlässlich eines Festakts auf dem Werksgelände aufgereiht wurden.
1961-1963
Bereits nach vier Jahren Betrieb zeichnet sich ab, dass das Kesselhaus erneut um eine Generatoren-Anlage erweitert werden muss. In der Folgezeit wird das Kraftwerk mehrfach erweitert und mit den Kaminen 2 und 3 versehen. Das Richtfest des 75 Meter hohen Kamins wird am 11.10.1963 gefeiert. In der Firmenchronik ist notiert: „Alle sind dankbar und froh, dass der Bau ohne jeglichen Unfall verlief.“ Nur sieben Jahre später sollte sogar noch ein vierter Kamin entstehen, der zu einem Kessel gehört, der die gleiche Leistung liefert, wie die restlichen drei Kessel zusammen.
1964
Während die Kessel „Jub“ und „Friedrich“ bereits erfolgreich angelaufen sind, muss der dritte Kessel, der auf den Namen „Großpapa“ getaufte ist, bis 1964 auf seinen ersten Einsatz warten. Am 27.8.1964 ist es so weit. Der „Großpapa“ wird zum ersten Mal angeheizt und in Betrieb genommen. In dem Gedicht zur Inbetriebnahme heißt es: „Nun drückt mich ab zur ersten Probe / und höret, was ich euch gelobe: / Ich will fleißig Dampf euch machen / Und niemals aus den Nähten krachen.“ Der Kessel hielt sein Versprechen.
1964
Nicht nur der „Großpapa“ wurde 1964 bei Pfanni in Betrieb genommen. Auch die neue Schaltzentrale kann endlich anlaufen. Wie wichtig sie für Pfanni und die besondere Energiegeschichte des Unternehmens ist, lässt sich aus der Firmenchronik herauslesen: „Die neue Hochspannungsanlage steht am 13.1.1964 das erste Mal unter Strom. Wir sind nun einer unserer größten Sorgen enthoben, denn wir können nun mit der Stadt parallel fahren, d.h. unser eigenes Netz ist mit dem der Stadt zusammengeschaltet. Wir können Strom beziehen oder liefern, je nachdem, wie wir es benötigen.“
1971
Das neugebaute Pfanni-Kraftwerk mit seiner markanten Metallfassade geht erfolgreich in Betrieb. Die Fassadenform findet man als architektonische Reminiszenz noch heute im Werksviertel-Mitte, etwa am WERK7 theater (Früher war das WERK7 das ehemalige Kartoffellager von Pfanni) oder aber am WERK4 (Hier befanden sich einst die Silos, in denen die Pfanni-Kartoffelflocken gelagert wurden).
Die werkkraft – ein verlässlicher Energiepartner
Der Energiebedarf in einem wachsenden Stadtquartier ist einem ständigen Wandel unterzogen. Neue Gebäude, wie das WERK1.4 oder das WERK13 erhöhen den Bedarf an Energie. Gesellschaftliche Veränderungen wie eine Pandemie oder eine steigende Home-Office-Quote können dafür sorgen, dass Unternehmen weniger Energie benötigen. Als Energiedienstleister stehen wir vor der permanenten Herausforderung, die aktuellen Veränderungen energetisch umzusetzen. Damit unsere Kunden so wenig wie möglich über Energie nachdenken müssen.
Das Werksviertel wächst und mit dem Quartier auch der Strombedarf. Überschüsse bei der Stromproduktion können wir verkaufen und so die Wirtschaftlichkeit der werkkraft stärken und unseren Kunden ein angemessenes Preisniveau bieten.
- Erster Vor-Ort-Termin
- Datenaufnahme
- Finales Konzept inkl. Wirtschaftlichkeitsberechnung
- Abschluss eines Letter of Intent
Gründung der gemeinsamen Gesellschaft durch die OTEC GmbH & Co. KG und der Bayernwerk Natur GmbH
Energieversorgung des Werksviertels mit Strom, Wärme und Kälte.
- Planung und Bau der Energiezentrale
- Erhalt der BImSchG in der Umweltzone München
- IBN der BHKW
Aufnahme der Stromversorgung mit eigenem Bilanzkreis und Abrechnung der Letztverbraucher
Beginn Förderprojekt objektorientiertes Monitoring
- Installation Ladesäulen
- Fertigstellung der Energiezentrale
- Einstieg des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in das Förderprojekt objektorientiertes Monitoring
Inbetriebnahme des Nahkältenetzes
- Anschluss und Versorgung Hostel und Hotel
- Einbindung in energetische Detailplanung zukünftiger Gebäude
Errichtung eines Batteriespeichers auf Mittelspannungsebene, um Spannungsschwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu erhöhen.
Inbetriebnahme von WERK13 und WERK1.4
Versorgung der Wohneinheiten
Weitere nachhaltige Energielösungen für das Werksviertel-Mitte und externe Entwicklungsprojekte