Unsere Vision

Wie können wir in Zukunft den Energiehunger unserer Städte und Unternehmen nachhaltig stillen? Welche Chancen bietet die Digitalisierung für den Energiesektor? Wie können wir die Energie für eine neue nachhaltige Mobilität bereitstellen? Wie ermöglichen wir Wirtschaftswachstum, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? All diese Fragen treibt die werkkraft an, Energie anders und frei zu denken. 

Die werkkraft-Vision

Um die Idee, die hinter der werkkraft steht, zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte des Werksviertel-Mitte. Bereits in den Fünfzigerjahren wurde von Pfanni – damals im Werksviertel-Mitte-Areal zu Hause – Energiegeschichte geschrieben. Um ausreichend Heiz- und Prozessdampf für die Produktion herzustellen, baute Pfanni 1954 sein erstes eigenes Kraftwerk. Nur ein Jahr später musste die Anlage sogar noch erweitert werden. 1956 wurde Pfanni dank eines 600 kW Turbogenerators zum Stromproduzenten. Damals begann auch die Kooperation mit den Münchner Stadtwerken, so dass überschüssig produzierter Strom ins Netz der Stadt eingespeist werden konnte.

In den Folgejahren wuchs das Unternehmen und mit ihm der Energiebedarf. Anfang der 1970er Jahre erfolgte daher der Bau eines zweiten Kraftwerks. Mit ihm konnte die Dampfproduktion von Kohle auf Gas umgestellt werden. Stieg jedoch der Gasbedarf in der Umgebung, wurde von den Pfanni-Werken in Absprache mit den Stadtwerken der Gasverbrauch gedrosselt. Die damalige Steuertechnik gab eine stabile Gasversorgung, wie man sei heute kennt, einfach noch nicht her. Um Produktionsausfälle zu vermeiden, schaltete man bei Pfanni in diesen Momenten eine eigene alternative Energieversorgung hinzu, um stets genügend Dampf produzieren zu können.

Über die Jahre wurde so bei Pfanni das Energie-Knowhow immer weiter ausgebaut. 1981 verfügten die Pfanni-Werke über das modernste Industriekraftwerk mit einer Leistung von 80 t/Std. Der Betriebsdruck betrug 67 bar, die Dampftemperatur 500 Grad Celsius. Die Erdgasversorgung lieferte 25 bar, Entspannung auf 3 bar. Ebenso war eine Vollentsalzungsanlage zur Aufbereitung des Wassers integriert. Die Elektrizität wurde über eine eigene Stromversorgung erzeugt. Die Leistung des Generators betrug 7.000 kW und 10.000 Volt. Sie lief im Parallelbetrieb mit den städtischen Elektrizitätswerken. 1985 installierte man bei Pfanni die erste Biogas-Anlage Europas. In ihr wurde Energie aus Kartoffelschalen erzeugt.

Nach der Abwanderung der Pfanni-Produktion stellte sich die Frage nach der Zukunft des Pfanni-Energienetzes.  Hierfür wurde eine innovative und nachhaltige Lösung gefunden: die werkkraft. In der werkkraft bündelt sich das Knowhow des Werksviertel-Mitte-Projektentwicklers OTEC sowie der Bayernwerk Natur, ein Spezialist für dezentrale Energielösungen. Gemeinsam wurde das bis zu 50 Jahre alte Stromnetz auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zusätzlich wurde die Versorgung der Siedler, wie die Mieter im Werksviertel-Mitte genannt werden, mit Nahwärme und – besonders wichtig – Nahkälte aufgebaut. Durch die Sektorenkopplung, wie die Verknüpfung von Strom, Wärme und Kälte genannt wird, erreicht das von der werkkraft im Werksviertel-Mitte betriebene Blockheizkraftwerk einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Zusätzlich sind mehrere Photovoltaikanlagen in das Energiesystem eingebunden. Darüber hinaus betreibt die werkkraft im Werksviertel-Mitte Forschung oder entwickelt und implementiert innovative Energielösungen wie Batteriespeicher – Immer mit dem Ziel, das Gesamtsystem noch effizienter und nachhaltiger zu machen. 

Auf diese Weise ist das Werksviertel-Mitte zu einem Reallabor geworden, indem die werkkraft Energie vollkommen neu denkt, und in dem tagtäglich erprobt wird, welche Möglichkeiten und Innovationen in einer autarken dezentralen Energieversorgung stecken.

März 2015

  • erster Vor-Ort-Termin
  • Datenaufnahme

Juli 2015

  • Finales Konzept inkl. Wirtschaftlichkeitsberechnung
  • Abschluss eines Lol

Oktober 2015

Gründung der gemeinsamen Gesellschaft

Ab 2016

Energieversorgung des Werksviertels mit Strom, Wärme und Kälte.

Januar 2016

Aufnahme der Stromversorgung mit eigenem Bilanzkreis und Abrechnung der Letztverbraucher

Bis Dezember 2016

  • Planung und Bau der Energiezentrale
  • Erhalt der BImSchG in der Umweltzone München
  • IBN der BHKW‘s

In 2017

Beginn Förderprojekt objektorientiertes Monitoring

In 2018

  • Installation Ladesäulen
  • Fertigstellung der Energiezentrale
  • Einstieg des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in das Förderprojekt objektorientiertes Monitoring

In 2019

Inbetriebnahme des Nahkältenetzes

In 2020

  • Anschluss und Versorgung Hostel und Hotel
  • Einbindung in energetische Detailplanung zukünftiger Gebäude

In 2021

Errichtung eines Batteriespeichers auf Mittelspannungsebene, um Spannungsschwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu erhöhen.

In 2023

Inbetriebnahme von WERK13 und WERK1.4

In 2026

Versorgung der Wohneinheiten

In Zukunft

Weitere nachhaltige Energielösungen für das Werksviertel-Mitte und externe Entwicklungsprojekte